Wenn man den Wohnungsmarkt in der Region Esslingen betrachtet, wird man schnell nachdenklich. Immer mehr Menschen finden keine Wohnung für sich oder die Familie. Auf die wenigen Wohnungsanzeigen in den Zeitungen und verschiedenen Netzwerken und Plattformen melden sich kurz nach der Veröffentlichung bereits 100 – 200 Bewerber/-innen. Im Minutentakt werden potentielle Mieter von Vermietern oder Maklern durch die Wohnungen geführt und wer nicht gleich mit Gehaltszettel oder der Bewerbungsmappe mit diversen Belegen erscheint, hat wahrscheinlich keine Chance. Für Menschen mit kleinem Geldbeutel ist das doppelt schwer. Der Wohnungsmarkt ist eh schon ziemlich leer gefegt und wenn sich mal die Chance ergibt, dann nur auf dem Land, wo man ohne Auto sich schwer tut. Für Alleinerziehende ist der Kindergartenplatz oder die Schule schon weit entfernt und der Alltag dadurch zusätzlich erschwert. Dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum stehen aber auch diverse Wohnungsleerstände gegenüber. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Es gibt Vermieter, die mit Mietnomaden und Mietern einfach schlechte Erfahrungen gemacht oder viel Geld investiert haben und jetzt vor einer völlig demolierten Wohnung stehen. Verständlich auch, dass man die geliebten 4 Wände im Alter nicht verlassen möchte, weil das die Altersvorsorge ist und man das lieb gewonnene Umfeld nicht aufgeben möchte.
Dem Bürgerausschuss RSKN war es wichtig dieses Thema auch im Stadtteil zu betrachten. Nicht immer muss der Ruf gleich nach neuen Baugebieten laut werden. Es gibt auch Lösungen, wo die Wohnung, die für eine Person einfach zu groß ist mit jemand Anderen geteilt wird. Eine Lösungsmöglichkeit ist das Projekt „Wohnraum teilen“. Ist die Wohnung für eine alleinstehende Dame einfach zu groß und viele Zimmer werden gar nicht mehr genutzt, so könnte hier eine neue Wohnform entstehen. Denn viele Alleinerziehende suchen dringend Wohnraum und gemeinsam geht es besser im Alltag. Einkaufen, Unterstützung im Haushalt sind ein zusätzlicher Gewinn. So lernen sich beide Seiten zuvor kennen und der gemeinsame Alltag wird auch unterstützt. Alltagsbesorgungen wie Einkaufen oder eine Begleitung zum Arzt sind viel leichter zu Organisieren. Pflegerische Maßnahmen deckt dieses Konzept nicht ab. Dafür gibt es professionelle Anbieter. Bereichernd ist die gemeinsame Zeit ganz bestimmt, denn gemeinsam ist besser, als einsam. Und so haben beide Seiten einen Gewinn davon. Frau Doris Ayena, von Verein Heimstatt Esslingen, die das Konzept koordiniert, hat dem Bürgerausschuss das Konzept sehr eindrücklich vorgestellt und neben der Unterstützung bei der Suche nach Wohnraum für Familien, Menschen mit kleinem Geldbeutel und Flüchtlingen, ist dieses Projekt ein zusätzlicher Baustein gegen Wohnungsnot und Leerstand Man ist nicht mehr allein im Haus oder der Wohnung.
Kontakt:
Doris Ayena
0170-5898204
Doris.ayena@heimstatt-esslingen.de
Link zum Verein Heimstatt: http://www.heimstatt-esslingen.de